Steinen will eine schlankere strategische Führung. Der Gemeinderat soll zur Legislatur 2024 von neun auf sieben Gemeinderäte verkleinert werden.
Es ist mittlerweile der dritte Anlauf in der Gemeinde Steinen, die strategische Führung, sprich den Gemeinderat, zu verkleinern. «Der Gemeinderat Steinen befasste sich in der Vergangenheit, in den Jahren 2013 und 2019, bereits mit einer Reorganisation», hielt Gemeinde-Vizepräsidentin Lea Zihlmann in einem Bericht zuhanden des Souveräns fest.
Jetzt sollen nach Worten und Vorhaben tatsächlich Taten folgen. Damals kam man jeweils noch zum Schluss, dass eine Reduktion der Gemeinderatssitze zum jeweiligen Zeitpunkt nicht angegangen werden soll. Jetzt sind die Meinungen erneut gefasst, auch in den Parteien. An der Gemeindeversammlung vom 14. April soll das Geschäft vorberatend diskutiert, an die Urnenabstimmung vom 18. Juni verwiesen und bei einer Annahme durch das Volk per 1. Januar 2024 in Kraft gesetzt werden. Per 1. Juli 2024 finden Neuwahlen statt. Das bedeutet, dass auf die neue Legislatur der Gemeinderat Steinen in verkleinerter Form wirken würde.
Bessere operative und strategische Abgrenzung
Die Gründe für eine Anpassung des Gemeinderates in der Anzahl der Sitze liegen gemäss Lea Zihlmann auf der Hand. «Die Gemeinde Steinen hat in den vergangenen Jahren eine beachtliche Entwicklung erlebt. Sie hat sich als fortschrittliche Gemeinde und als attraktiver Arbeits- und Wohnort etabliert.» Die Gemeinde stehe aber auch vor neuen Herausforderungen. Das Entwicklungstempo, geänderte Anforderungen an den Staat, die absehbare demografische Entwicklung und der gesellschaftliche Wandel erforderten eine Anpassung. Nicht von der Hand zu weisen ist zudem der Umstand, dass es in den Gemeinden immer schwieriger wird, geeignete Gemeinderäte in genügender Anzahl zu finden. Bisher war man in Steinen noch in einer komfortablen Lage.
Ein zentraler Punkt der Verkleinerung sei auch die klare Trennung der strategischen und operativen Ebene. Der Gemeinderat soll sich auf strategischer Ebene bewegen, während die Verwaltung auf operativer Ebene tätig sein werde. Entsprechende Kapazitäten seien in der Gemeindeverwaltung vorhanden. Künftig soll der Gemeinderat aus den Ressorts Präsidium, Finanzen, Bau, Bildung, Institutionen + Kultur, Soziales und Gemeindedienste bestehen. Der Bereich Liegenschaften, Sicherheit + Gesellschaft werde in die sieben Ressorts verpackt.
Erfreulicher Rechnungsabschluss
Über erfreuliche Zahlen kann Säckelmeister Roger Landtwing berichten. Die Gemeinde Steinen habe wesentlich besser gewirtschaftet, als dies noch das Budget für das Jahr 2022 vorhersah. Die Jahresrechnung 2022 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 676 928 Franken ab, statt des geplanten Aufwandüberschusses von 740 230 Franken, was einer Verbesserung von rund 1,417 Millionen Franken gleichkommt. Die Laufende Rechnung schliesst mit einem Aufwand von 13,554 Millionen Franken und einem Ertrag von über 14,231 Millionen Franken ab. An der Gemeindeversammlung wird über die Rechnung und die Nachkredite befunden.
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